Die ultimativ schnellen PCI-E SSD’s. Wer die Benchmarks schon einmal gesehen hat, weiß, warum sie so begehrt sind. Mit bis zu 2500 MB/s schreiben und 3400 MB/s lesen ist sie einfach eine der schnellsten Datenträgern.
Nicht allein deswegen mag sie jeder haben – auch ist sie kompakt und lässt sich ohne zusätzliche Kabel einbauen – denn sie wird einfach aufs Mainboard gesteckt und mit einer kleinen Schraube fixiert. Diese hohen Datenraten und Blicke in deren Benchmarks lässt viele Augen leuchten, natürlich auch die eines Gamers. Je schneller, desto besser. Das große Aber? Ist eine PCI-E SSD überhaupt schneller und was bringt sie im »Gamingbereich«?
Wir prüfen also, ob sich eine normale 2,5″ SATA SSD wesentlich von einer PCI-E SSD unterscheidet – im Alltag eines Gamers. Für round about 80 € bekommt man eine Crucial MX500 500 GB oder eine Samsung 960 EVO 250 GB. Wir testen also genau diese beiden SSD’S gegeneinander.
Ein kurzes Datenblatt beider SSD’s im Überblick:
960 EVO 250 GB | MX500 500 GB | |
---|---|---|
Lesen | Bis zu 3200 MB/s | 560 MB/s |
Schreiben | Bis zu 1500 MB/s | 510 MB/s |
TBW | 100 TB | 180 TB |
Garantie | 3 Jahre | 5 Jahre |
Pro und Contras beim Einbau der 960 EVO:
Das Gute | Das Schlechte |
---|---|
Kein Kabel | Sehr fummelig |
Platzsparend | Nicht jedes Board bietet einen M.2 Steckplatz |
Manche Mainboards limitieren die verfügbaren PCI-e Lanes |
Pro und Contras beim Einbau der MX500:
Das Gute | Das Schlechte |
---|---|
Verursacht keine Limitierungen | Kabel müssen mit eingeplant werden |
Einfacher Einbau | Gehäuse muss einen 2,5″ Schacht besitzen |
Den Datenblättern zufolge müsste die 960 Evo also knapp 3x so schnell schreiben und etwas über 5x schneller lesen als die MX500.
Schauen wir uns mal die Praxis genauer an:
Benchmark | 960 EVO 250 GB | MX500 500 GB |
---|---|---|
MM:SS:MS | MM:SS:MS | |
Windows Installation | 05:28:60 | 05:34:78 |
Windows Start | 00:26:04 | 00:26:71 |
Starten von Black Desert: Online | 00:36:81 | 00:38:36 |
Einloggen von Black Desert: Online | 00:14:05 | 00:28:00 |
GTA V Start | 01:04:00 | 00:53:01 |
GTA V Singleplayer Start | 00:32:00 | 00:32:44 |
ARK: Survival Evolved Start | 00:10:10 | 00:18:52 |
ARK: Survival Evolved Start Aberration | 00:16:02 | 00:33:13 |
Kopieren von 8 GB ISO Datei | 00:24:28 | 00:35:17 |
Kopieren von 109 Dateien (13 GB) | 00:39:56 | 00:56:51 |
Rise Of The Tomb Raider Start | 00:16:02 | 00:16:11 |
Rise Of The Tomb Raider Singleplayer Start | 00:04:90 | 00:09:20 |
Testumstände
- Windows Version 1803 (Build 17134.345)
- SPEC-06 Corsair (offen)
- Ryzen 1500x
- GTX 960 4 GB
- Zimmertemperatur: 20 °C
- Spiele hatten immer dieselben Einstellungen
- Rechner wurde zur Cache-Leerung immer neu gestartet
- Spieleversionen immer identisch
Das Fazit ist schnell ersichtlich – so viel schneller ist eine teurere M.2 PCI-E SSD dann doch nicht. Während der Tests wurde die 960 Evo außerdem sehr warm – was vor allem zu Drosselungen führte. Wenn die SSD weit über 80 °C kommt und Windows auf dieser installiert ist, können sogar Bluescreens vorkommen. Es ist also mit einzurechnen, gegebenenfalls einen passiven Kühler für die PCI-E SSD’s zu besorgen, der ebenfalls nochmal rund 10€-15€ kostet.
Weitere und umfangreichere Tests über das Rendern und Schneiden von Videos würden natürlich zeigen, dass sich eine PCI-E SSD lohnen kann – ein Gamer wird dies aber kaum interessieren, weswegen eine PCI-E SSD eine kaum sinnvolle Anschaffung wäre. Wie sich der Markt dazu entwickelt, wird sich zeigen. Vielleicht hält die Zukunft SATA für mehr Freiraum offen.
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