SPEC-06 RGB Tempered Glass Case heißt es und kommt in zwei Farben. Schwarz mit weißem Akzent und weiß mit schwarzen Akzenten. Womit aber vor allem geworben wird, ist RGB. Hier beschränkt es sich aber nicht auf die Lüfter, sondern auf die Gehäusefront. Dort ist ein RGB »Streifen« der individuelle Farben abspielt, was wohl besonders RGB Fans freuen wird.
Kommen wir aber mal kurz zu den Spezifikationen als Kurzübersicht:
Spezifikationen | |
---|---|
Abmessungen (BxHxT) | 215 mm x 455 mm x 474 mm |
Maximale CPU-Kühler Höhe | 170 mm |
Maximale Grafikkartenlänge | 370 mm |
Maximale Netzteillänge | 180 mm |
Material | Stahl, Kunststoff, Glas |
Mainboard | Bis einschließlich ATX |
Netzteil | ATX |
Erweiterungsslots | 7 (Horizontal), 2 (Vertikal) |
Nutzbare Festplattenslots | 4x 2,5″ und 2x 3,5″ |
Lüfter (Front) | 1x 120 mm oder 3x 120 mm (optional) oder 2x 140 mm (optional) |
Lüfter (Hinten) | 1x 120 mm |
Lüfter (Oben) | 2x 120 mm (optional) oder 1x 140 mm (optional) |
Installierbarer Radiator (Front) | 360 mm oder 240 mm |
Installierbarer Radiator (Hinten) | 120 mm |
Installierbarer Radiator (Oben) | 120 mm, 240 mm oder 140 mm |
Staubfilter | Front, Netzteil und Deckel (magnetisch) |
Front I/O | 2x USB 3.0, Audio In/Out, Reset und Startbutton |
Gewicht | ca. 7,8 kg |
Preis | 89,30 € (Stand: 30.10.2018) |
Nachdem wir die Spezifikationen nun hinter uns haben, wissen wir also, wie viel Platz man in dem Gehäuse nutzen kann: nämlich eine Menge. Fast jeder CPU Kühler passt hinein – und auch lange Grafikkarten finden problemlos Platz, sodass High End Hardware eingebaut werden kann. Für Custom-Wasserkühlungen finden wir das Gehäuse aber doch etwas eng.
Eine All-in-one-Lösung jedoch lässt sich reibungslos verbauen, wobei in der Front bei einem 360 mm Radiator auf eine Push/Pull Variante verzichtet werden muss, da die Aussparung für den Radiator dazu zu wenig Platz bietet.
Schauen wir uns erst einmal das mitgelieferte Zubehör an. Dieses finden wir in einer gewohnten Pappbox im Gehäuse verstaut.
Wir finden vor:
- Anleitung
- Garantiezettelchen
- Ein zusätzlicher Abstandhalter
- 6 Einwegkabelbinder
- Sechskantschlüssel
- Ersatzklebepad für den RGB Controller
- 4 Inbusrändelschrauben für das Glas
- 16 kurze Schrauben zur Montage von 4 Gehäuselüftern
- 16 Schrauben für Mainboard-Montage und/oder Festplatten
- 16 Schrauben zur Montage von SSDs oder Laufwerken oder 5 1/4 Einschüben
- 8 lange Schrauben zur Montage von Gehäuselüftern
Bis auf den Sechskantschlüssel und die 4 Ersatz- bzw. Austauschschrauben für die Montage des Seitenglases nichts Ausgefallenes. Allerdings hätte man bei dem Preis an eine Nuss zur (De)Montage der Abstandhalter denken können. Ein Speaker wäre ebenfalls durchaus angebracht – auch wenn sich manche mittlerweile mit beschmeißen könnten. Es gibt immer noch Neulinge, die keinen Speaker zu Hause herumliegen haben. Besonders beliebt hätte sich das Gehäuse gemacht, wenn sogar wiederverwendbare Klettkabelbinder beiliegen würden. Leider Wunschdenken.
Das Testsetup setzt sich aus folgenden Teilen zusammen:
- Ryzen 1500x @3,8 GHz
- Noctua U12S
- Asus Prime Plus B350
- Zotac GTX 960 4 GB
- G.Skill 12 GB RAM (1×8 GB, 1×4 GB)
- bequiet Straight Power 10 CM 500 W
- Crucial MX500 500 GB
Innenaufbau
Schauen wir uns den Innenaufbau mal genauer an. Dieser wurde insgesamt großzügig gestaltet, vor allem aber sehr frei. Nichts hängt im Weg oder engt ein.
Vor allem sind die Positionen der Kabeldurchführungen sehr lobenswert. Häufig hat man das Problem, dass sich die ATX Buchse weit entfernt von der Kabeldurchführung befindet und man selbst mit Sleeves selten ein hübsches Setup hinbekommt. Leider ist das nicht nur dem Gehäuse verschuldet, sondern auch oft dem Hersteller des Mainboards. Die ATX Buchsen befinden sich manchmal sehr südlich, oft auch sehr nördlich. Das SPEC-06 aber hat eine großzügige Durchführung, die das gut ausgleichen kann. Auch für die Grafikkarten-Kabeleien ist ausgesorgt. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass diese Durchführung weiter Richtung Glasseite sitzt, weil das Kabel hier eine Beule macht und optisch wiederum weniger anschaulich ist.
Was vor allem positiv raussticht, ist die Tatsache, dass oben nur Mesh ist und die Abwärme dadurch direkt abgeleitet wird. Das mag für die Lautheit zwar ein Minuspunkt sein, aber für den heißen Sommer eine geniale Idee. Benachteiligt ist natürlich jeder, der es gern möglichst leise hätte. Dieses Gehäuse wäre dann aber ohnehin die falsche Wahl. Auf dem Mesh selbst sitzt noch ein Staubfilter, der mithilfe von Magneten in Position bleibt, selbst wenn man das Gehäuse kippen würde.
Die Front wiederum lässt nur kleine Schlitze für saugende Lüfter, was unter anderem der RGB Funktion und dem Design an sich geschuldet ist. Das ist leider ein Minuspunkt für Frischluft, denn die kommt so natürlich nur wenig zustande. Von unten kommt auch nichts durch, es ist nicht möglich einen Lüfter am Boden zu montieren. Lediglich das Netzteil lässt sich dank Mesh umdrehen. Insgesamt also kein Gehäuse, was auf Airflow optimiert ist.
Auf der Rückseite haben wir Möglichkeiten das Kabelmanagement gut zu bewältigen – zumindest mit Kabelbindern. Vor dem Einbau eines modularen Netzteils sollte man die Kabel vorher einstecken, ansonsten hat man ein Platzproblem. Den HDD Käfig zu entfernen ist zwar umständlich, aber sinnvoll für die Kabelmenge. Zumindest dann, wenn man ihn nicht benötigt.
Alle 4 SSD’s lassen sich ausschließlich auf der Rückseite montieren, was nicht jedem gefallen wird, da SSD’s mittlerweile gern in das persönliche Farb- und Designschema eingeplant werden. Was absolut negativ auffiel, war die Tatsache, dass die Festplattenkäfige bzw. die Festplatten an sich gar nicht entkoppelt werden. Das hat sich Corsair hier gespart, obwohl man solch eine Kleinigkeit bei dem Preis durchaus erwarten darf.
Die Entkopplung des Netzteils fällt ebenfalls gering aus. Es wurden einfach vier kleine Pads aufgeklebt, die nur wenig dazu beitragen, das Netzteil gescheit zu entkoppeln. Hier hätte einfach mehr drin sein können. Schade, das geht zulasten des Nutzers Ohren!
An Modularität kann sich das Gehäuse zwar nicht beweisen – trotzdem hat es eine sehr nette Funktion: vertikaler Aufbau der Grafikkarte. Damit konnte Corsair schon beim 275R punkten und hat diese Funktion auch beim SPEC-06 eingesetzt. Vor allem Optik Enthusiasten jagen solchen Features nach, was nicht zuletzt genau deswegen immer häufiger eingeführt wird.
Äußeres
Im Front I/O Bereich zeigt sich das SPEC-06 ziemlich unauffällig. 2x USB 3.0 Buchsen, Audio In und Out, Reset und Powerbutton. Letzteres ist wie beim 275R ein stabiler und feedbackreicher Knopf.
Die Plastik-Front lässt sich wieder mit etwas Kraft abziehen und wird mit Plastiknasen eingerastet. Darunter befindet sich ein Staubfilter, der mit Magneten seinen Halt findet. Ein solides System – wobei es schon etwas nervt alle Monate die Front »herauszureißen« um mal eben den Staubfilter zu säubern.
Es gab an der Front ein Manko; nämlich das Abfärben vom schwarzen auf das weiße Plastik. Auf den ersten Blick sieht man das zwar nicht, sobald alles zusammengesteckt wurde – gut sieht es trotzdem nicht aus. Und wer weiß, wann es sichtbar wird.
Temperaturen und Lautstärke
Praxisszenarien – unter anderem, wie es aussieht, wenn Last anliegt.
Das Testszenario sah wie folgt aus:
Firestrike 3DMARK + Prime 95 smallFFT für ca. 60 Minuten
unterschiedliche Spiele (Rise Of The Tomb Raider, Black Desert Online, ARK: Survival Evolved, Playerunknowns Battlegrounds, Escape From Tarkov) für 30–60 Minuten laufen lassen.
In-Game (Geschlossen) | Benchmark (Geschlossen) | Benchmark (Offen) | |
---|---|---|---|
Gehäuse | 45 °C | 48 °C | N/A |
Grafikkarte | 65 °C | 66 °C | 64 °C |
CPU | 54 °C | 56 °C | 47 °C |
Die Kühlung könnte sich besser zeigen – wirklich schlecht ist sie allerdings nicht. Das Konkurrenzgehäuse »Meshify« aus dem Hause Fractal Design macht hier allerdings eine bessere Figur.
Leiser könnten auch die beiden vorinstallierten Lüfter sein:
Lüfterumdrehungen | |
---|---|
700–800 RPM | Angenehmes leises Rauschen |
1000 RPM | Hörbar |
1200 RPM | Deutlich hörbar |
Sie waren im Testsetup am lautesten.
Feature RGB
Corsair hat mit RGB geworben – das muss natürlich untersucht werden. Gesteuert werden diese – was ich als sehr positiv ansehe – über eine Controllereinheit, die sich hinten am Gehäuse klebend befindet. Besser wäre gewesen, man hätte die Einheit in die Front integriert oder zumindest dort angebracht, wo man auch hinkommt. Kaum einer wird sich darüber freuen, jedes Mal nach hinten zu greifen. Mit einem RGB Controller aus dem Hause Corsair lässt sich der RGB Streifen aber auch über die Software steuern – und das sogar müheloser.
Es lassen sich bis zu 7 Effekt-Modis einstellen, wie blinken, Regenbogen, aufsteigender Farbwechsel und mehr. Diese lassen sich zudem auch noch im Tempo einstellen. Leider sind viele Effekte nicht besonders schön anzusehen, was nicht nur daran liegt, dass es scharfe Übergänge gibt und die Farben nicht vielseitig sind. Es lassen sich insgesamt zudem individuell 7 Farben einstellen, und zwar: Weiß, Flieder, Blau, Grün, Gelb, Orange und Rot. Beim Durchschalten der einzelnen Farben kam es immer wieder vor, dass er plötzlich anfing, automatisch die Farben durchzuwechseln, obwohl man sich im Modus »Fixed« befand. Das was sehr störend.
Kommen wir zum Fazit – dieses fällt trotz Kleinigkeiten immer noch positiv aus.
Das Gute | Das Schlechte |
---|---|
Elegantes schlichtes Design | Etwas hoher Preis |
RGB zum erschwinglichen Preis | Wenig Zubehör für Starter |
Gute Verarbeitung | Keine Festplattenentkopplungen |
Gutes Innendesign | RGB könnte besser sein |
Viel Platz |
Summa Summarum ein gutes Gehäuse für RGB Liebhaber und Gamer die viel Platz für High End Hardware benötigen und diese gern zeigen möchten.
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