Ziel unserer Kaufberatung ist es, für verschiedenste Anwendungsgebiete den möglichst richtigen Prozessor zu finden. Aufgrund verschiedener Prozessor-Architekturen die in einer Palette von Anwendungen unterschiedliche Ergebnisse erzielen, können sich die Preise am Ende für den Käufer stark unterscheiden.
Grundlegende empfehlbare Mainboards
Genauso wichtig wie die richtige Wahl des Prozessors ist ebenso das Mainboard. Kühler der Spannungsversorgung, die Spannungsversorgung selbst neben der Ausstattung, die subjektiv ausfallen kann, sind hierbei ein wichtiges Thema. Wir haben hier eine grundlegende Empfehlung nach Prozessor gegliedert aufgestellt.
Office/Multimedia
Unter Office versteht man häufig, dass nur kleinere Programme benutzt werden wie zum Beispiel Mailprogramme, Schreibprogramme oder Programme innerhalb des Microsoft Office Pakets. Multimedia deckt hierbei das sogenannte „Surfen“ im Internet oder Browser, das Schauen von Videos oder hören von Musik ab. Um keinen Prozessor zu wählen, der direkt an die Grenzen seiner Möglichkeiten stößt, ist es mitunter sinnvoll, einen Prozessor zu wählen, der etwas schneller ist, als er vorerst benötigt wird.
Bis 50 €: AMD Athlon 3000G

Mit 2 physischen und 2 virtuellen Rechenkernen bildet der Athlon 3000G die Einstiegsklasse. Trotz der geringen Anzahl an Rechenkernen hat das wenig Auswirkung auf seine Geschwindigkeit. Diese ist für Office und Multimedia absolut ausreichend. Auch E-Sport-Titel sowie Spiele mit geringerer Anforderungen können problemlos mit diesem Prozessor gespielt werden, solange die Grafikkarte dessen Anforderungen erfüllt.
Sockel | AM4 | Fertigung | 14nm |
Kerne | 2 Kerne/4 Threads | TDP | 35W |
Basistakt | 3.5Ghz | Einführung | Q4/2019 |
Boosttakt | N/A | iGPU | Vega 3 |
Gaming
Aufgrund der unterschiedlichen Engines, also dem Grundaufbau der Programmierung eines Spiels, schwankt die schlussendliche Nutzung von Ressourcen des Prozessors. Einige Spiele profitieren von mehr Rechenkernen, während andere Spiele auf mehr IPC setzen. Der IPC, also instructions per cycle, zu deutsch Taktzyklus ist nicht etwa der Prozessortakt wie es vermuten lässt, sondern beschreibt wie viele Befehle pro Taktzyklus erledigt werden. Da dies keine Herstellerspezifische Angabe ist – und sich diese auch schwer errechnen lässt, muss man hier auf Tests vertrauen oder sich informieren, ob es sich um einen sogenannten „Single-Core-Performance-Titel“ handelt.
Bis 150 €: AMD Ryzen 3 3300X

Mit 4 physischen Rechenkernen und 4 weiteren virtuellen, bildet der Ryzen 3 3300X die untere Einstiegsklasse für Spiele. Er besitzt bereits von Haus aus einen etwas höher angesiedelten Prozessortakt und steht in vielen Spielen seinem großen Bruder, dem Ryzen 5 3600, in nichts nach. Für einen Marktpreis von 120 € ist dieser ein Preis-Leistungs-Schmankerl.
Sockel | AM4 | Fertigung | 7nm(CPU), 12nm(I/O) |
Kerne | 4 Kerne/8 Threads | TDP | 65W |
Basistakt | 3.8Ghz | Einführung | Q2/2020 |
Boosttakt | 4.3 Ghz | iGPU | N/A |
Bis 300 €: Intel Core i5-10600K

Der 10600K schaffte es als einzige Intel-CPU in unsere KALITO Konfigurationen. Mit fixem RAM und gegebenenfalls ein bisschen Liebe die man dem BIOS zuwendet kann der 10600K selbst seinem großen Bruder, dem 10900K in Spielen die Stirn bieten.
Sockel | 1200 | Fertigung | 14nm++ |
Kerne | 6 Kerne/12 Threads | TDP | 125W |
Basistakt | 4.1Ghz | Einführung | Q2/2020 |
Boosttakt | 4.8 Ghz | iGPU | Intel UHD Graphics 630 |
Bis 550 €: Intel Core i9-10900KF

Ist man mit dem IPC von den Prozessoren aus dem Hause von AMD nicht gänzlich zufrieden oder scheut die Marke, ist man mit dem 10-Rechenkernprozessor I9-10900KF aus dem Hause Intel grundsätzlich gut bedient. Zwar schlägt hier ein stolzer Preis von 530 € zu Buche, jedoch kann sich die Investition für einzelne definitiv lohnen. Mit diesem Prozessor ist man bestens für den Bereich Gaming ausgestattet und braucht sich vor Render-, Vektor-, Audio- oder Videobearbeitung nicht zu scheuen.
Hinweis: Besitzt man die entsprechende Kühlung, so empfiehlt es sich im UEFI des Mainboards die TDP-Sperre zu deaktivieren. Die TDP-Sperre wurde von Intel eingeführt, um den Verbrauch und die Temperatur des Prozessors im Zaum zu halten. Die Leistungsaufnahme kann sich hier allerdings um auf bis zu 300 Watt steigern.
Sockel | 1200 | Fertigung | 14nm++ |
Kerne | 10 Kerne/20 Threads | TDP | 125W |
Basistakt | 3.7 Ghz | Einführung | Q2/2020 |
Boosttakt | 5.3 Ghz | iGPU | N/A |
All-in-One Gaming & Streaming
Hinweis: Beim Streamen können viele Grafikkarten von NVIDIA GeForce einen Codec namens NVENC nutzen, der Ressourcen eines Prozessors spart, ohne hierbei zu viel Leistung abzuverlangen.
Bis 150 €: AMD Ryzen 5 1600 (12 nm)

Der Ryzen 5 1600 (12 nm) bringt einen geringeren IPC als vergleichsweise der kleinere aber neuere Bruder Ryzen 3 3300X, bietet hierbei allerdings 6 statt 4 Rechenkerne. Damit bietet der Prozessor vor allem in Spielen, die mehr Rechenkerne nutzen, mehr Leistung. Bei Bedarf kann der Prozessor auch zum Streamen verwendet werden.
Sockel | AM4 | Fertigung | 7nm(CPU), 12nm(I/O) |
Kerne | 6 Kerne/12 Threads | TDP | 65W |
Basistakt | 3.2 Ghz | Einführung | Q4/2019 |
Boosttakt | 3.6 Ghz | iGPU | N/A |
Bis 200 €: AMD Ryzen 5 3600
Neuerer und mit mehr IPC bepackt bietet der Ryzen 5 3600 deutlich mehr allgemein-Leistung, was für ein flüssigeres Spielerlebnis und leicht stabiliere Streamingergebnisse sorgt.

Sockel | AM4 | Fertigung | 7nm(CPU), 12nm(I/O) |
Kerne | 6 Kerne/12 Threads | TDP | 65 |
Basistakt | 3.6 Ghz | Einführung | Q3/2019 |
Boosttakt | 4.2 Ghz | iGPU | N/A |
Bis 300 €: AMD Ryzen 7 3700X
Leistungsraubende Spieletitel zu streamen kann mit einem Ryzen 7 3700X gut bewältigt werden. Mit 8 physischen Rechenkernen und 8 weiteren virtuellen ist er jedem Spiel gewachsen und bietet noch Ressourcen zum Streamen an.

Sockel | AM4 | Fertigung | 7nm(CPU), 12nm(I/O) |
Kerne | 8 Kerne/16 Threads | TDP | 65W |
Basistakt | 3.6Ghz | Einführung | Q3/2019 |
Boosttakt | 4.4 Ghz | iGPU | N/A |
Bis 450 €: AMD Ryzen 9 3900X
Reichen selbst 8 Rechenkerne für diverse Berechnungen nicht oder ist der Bedarf an Single-Core-Performance nicht zufriedenstellend gedeckt, bietet der Ryzen 9 3900X hier 4 Rechenkerne mehr, insgesamt also 12 physische zu seinen zusätzlichen 12 virtuellen.

Sockel | AM4 | Fertigung | 7nm(CPU), 12nm(I/O) |
Kerne | 12 Kerne/24 Threads | TDP | 105 |
Basistakt | 3.8 Ghz | Einführung | Q3/2019 |
Boosttakt | 4.6 Ghz | iGPU | N/A |
Bis 800 €: AMD Ryzen 9 3950X
Benötigt man über das Streaming hinaus noch mehr Rechenkerne, kann sich die Investition in einen Ryzen 9 3950X lohnen. Ist die Anschaffung jedoch rein für Streaming vorgesehen, so ist es wirtschaftlicher, 2 getrennte Computer aufzubauen, einen für Gaming, einen für das Streamen.

Sockel | AM4 | Fertigung | 7nm(CPU), 14nm(I/O) |
Kerne | 16 Kerne/32 Threads | TDP | 105 |
Basistakt | 3.5 Ghz | Einführung | Q4/2019 |
Boosttakt | 4.7 Ghz | iGPU | N/A |
Workstations – Und ihre Problematiken
Wir arbeiten im Moment ebenfalls daran eine sinnvolle Empfehlung für Workstations aufzustellen. Da das Arbeitsgebiet einer Workstation aber sehr breit definiert werden kann und die Leistungsgewinne teils sogar groteskt wirken, benötigen wir deutlich mehr Zeit für Recherche und Tests.